Lyrik

ly_startMan kann nicht schreiben, wenn man will, sondern muß die Feder zur Hand nehmen, wenn man fühlt.

André Gest
(*1963) deutscher Hobby-Aphoristiker

Geschichten

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Das Lebendes jungen Geros
Der Sterndes Nordens

Gedichte

Das Feuer knistert und lodert im mannshohem Kamin, der so breit wie zwei ausgewachsene Eber ist, bis heiße Glut und Flamme den Raum erwärmen. Vor dem offenem Feuer liegen unzählige Sitzkissen in allen erdenklichen Farben und Formen. Sie laden zum Verweilen ein, ebenso wie die große hölzerne Harfe und zahllose andere Intrumente, wie Laute und Leier oder Knochenflöten. Viele Gaukler und Recken könnten hier tätig und munter sein. Sicherlich fließt an Festtagen Bier und Wein direkt vom großen Holzfaß. Dann sitzen in den drei großen Erkern die holden Damen und zeigen sich zur Schau der ansässigen Herren… Heiter soll diese Halle stets sein, doch wird auch der Trauer, Angst und Einsamkeit gedacht. Wie es ein Gaukler immer versteht sein Puplikum willkommen zu heißen wird auf Ewig das Geheimnis der Zunft sein…

Schauspiel

Die Strandbühne, ein Treffpunkt für Gaukler und Liebenden, ist ein ganz besonderer Ort mit ganz eigenen Zügen. Man hat wogende Stoffbahnen, die sich zwischen Baumwipfeln und Boden, von Stamm zu Stamm, von Ast zu Ast spannen und in tausend Farben leuchten, kunstvoll und anmutend zu neuen Formen zusammen gefügt. Einige dieser Flächen aus strahlend buntem Tuch hat man straff gespannt und wie ein Zelt befestigt, so dass Dächer entstehen. Andere umschlagen Baumstämme oder dehnen sich von den Ästen auf die Erde, wo sie durchscheinende Wände formen. Wieder andere wehen und knattern frei im Wind. Mit glänzenden Schnüren an den höchsten Zweigen festgebunden werden weitere Tücher sich selbst überlassen und spielen mit der stetigen Brise am Strand.

Viele kleine Inseln von Sitzgruppen, ebenso überspannt mit buntem Tuch, laden Gäste zum Verweilen ein. Sie alle lassen den Blick auf den Strand offen, eine natürliche Bühne mit der fantastischen See als Hintergrund.

Abends, wenn sie Sonne am Horizont schwindet erleuchtet die Bühne durch unzählige Fackelständer und geben einen sehr bedachten Blick auf die Vorstellung frei. Selbst das nahe Wasser scheint diesen Anblick zu blieben und bricht sich in sanfter Brandung und Wellenschlag an den Strand als gebe sie einen immer wiegenden Applaus.

Ein Treppe führt zur oberen Bühne. Auch hier sind etliche Anhäufungen und Bänken und buntem Tuch. Die Empore lädt ebenso zu Spiel und Musik ein wie der Strand selbst. Zudem lädt sie mit ihrer Aussicht auf den Anduin zum Träumen ein. Das Licht ist hier gedämpft und in den Kronen der riesigen Bäume fällt märchenhafter Schatten und hält seine eigene romantische Atmosphäre bereit. Die Blätter der alten Riesen begleiten gerne den Musikanten oder das Wort von Liebenden.

Der Ort ist zu beiden Seiten einfasst in Band, das sich in unterschiedlicher Breite zu einem ständig wachsenden Muster aus Knoten von unglaublicher Kompliziertheit vereinen, um ein Bild von diesem Ort entstehen zu lassen.

Im ganzen Reich ist kein Platz wie dieser zu finden, so freundlich und einladend er auch sein mag, dieser hier ist einmalig, eben ein Ort zum Denken und Vergessen, für Tanz und Unterhaltung, ein Ort für Romantik, aber sicher kein Ort für böse Worte.

Die Sonnenuntergänge welche den Anduin in alle möglichen Rotschattierungen tauchen sind hier besonders schön.