Die Zwerge

Völker von Arda
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Die Zwerge

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Mein Name ist Terlîn. Ich bin eine Khazad. Ja richtig eine Zwergenfrau. Meine Aufgabe soll es sein etwas über mein Volk zu erzählen. Weit reicht unsere Geschichte, doch leider wird sie enden, denn unser Volk schwindet, aber seht selbst.

Es geschah im Zeitalter der Dunkelheit. Zu der Zeit, da Melkor, der Dunkle Herrscher, und seine Diener des Grauen in Angband und Utumno geboten als Aule, der Schmied unter den Valar, die sieben Väter der Zwerge in einer steinernen Halle unter einem großen Berg in Mittelerde schuf.
Wir Zwerge sollten kräftige, untersetze Wesen werden, denen es weder an Kraft noch an Widerstand fehlen sollte. Uns konnte Hitze und Kälte nur wenig anhaben und kein Volk später konnte der Natur der Art trotzen als die Zwerge selbst. Zwerge sind nunmehr stark, langbärtig (auch die Frauen!) und unheimlich zäh. Auch die Größe ist dem Leben unter dem Berg angepasst. Mir messen lediglich 4-5 Fuß.

Ebenfalls kann unser Geist und Willen nur selten gebrochen werden, und Melkor selbst hat es nie geschafft, so starköpfig sollte unser Volk werden. Khazâd waren Steinmetze, wie ich eine bin, oder Metallschmiede, Mauerer und vor allem Bergleute. So war das Leben des Handwerks vor allem hart, daher schenkte uns Mahal (so nennen wir Zwerge Aule) ein langes Leben von etwa 250 Jahren. Somit ist auch unser Leben sterblich, wenn es auch das Leben eines Menschen überdauert.
Wir haben eine eigene Sprache, Khuzdul, nennt man sie. Diese Sprache wird nur unter den Zwergen verwendet und auch dort trifft man sie nur noch selten. Sie blieb eine Geheimsprache und nur wenige der anderen Rassen kannten eine handvoll Wörter.

Das Volk der Zwerge war Aule immer dankbar, nie haben wir uns von ihm abgewandt, denn wir wussten nur er war unser Schöpfer. Man erzählt sich, dass Aule uns vor den anderen Valar versteckte und ja er glaubte auch, dass Illuvater nichts davon wusste. Das sollte sich als Trugschluss herausstellen, aber da Aule ohne böse Absicht gehandelt hatte, ließ er sein Werk bestehen. Nur vor den Elben durften die Zwerge nicht zum Leben erwachen. Daher ließ Aule die ersten Zwerge viele Jahrhunderte schafen und als die Sterne entfacht wurden nahte ihre Zeit.

Im ersten Zeitalter der Sterne erwachten die Elben und bald darauf erwachten die Zwerge. Jeder der 7 Zwergenkönige erbaute sich sein eigenes Reich, doch ist nur von dreien bekannt: Belegost und Nogrod in den blauen Bergen und das mächtigste Werk von allen, Kharad-dum, im Nebelgebirge.
Kharad-dum war die Heimat des ersten Zwergenvaters, Durin I, der “Durin der Unsterbliche” genannt wird. Man sagt immer Elben und Zwerge verstehen sich nicht und anfangs mag es so gewesen sein, denn die Elben nannten uns Naugrim, die “Kurzgewachsenen” und empfanden uns als hässlich, aber es gab einst eine Zeit, da die Elben von Beleriand die Ankunft der Zwerge wohl begrüßten, denn die Zwerge brachten Waffen aus Stahl und nützliches Werkzeug in ihr das Reich. In der Arbeit der Zwerge wird die Kraft und die Geschicke verarbeitet und hoch geschätzt waren ihre Werke in jenen Zeiten. Später nannten uns die Elben dann Gonhirrim, “die Meister des Stein”.

Ein reger Handel reifte heran, vom dem beide Völker profitierten. Nie wieder wurden Gegenstände erschaffen, die so herrlich gearbeitet waren wie diese, die die Zwerge aus den blauen Bergen herstellten. Metallhämden, die kostbarsten die es je gab, wurden in Mickelburg oder auch Gabilgathol hergestellt. Dieser Ort ist wohl besser bekannt als Belegost und in Hohlburg oder Tumunzahar, aber auch Nogrod genannt, wohnte der größte Zwergenschmied aller Zeiten. Sein Name war Telchar und unvergessen sind seine Taten.

Große Geschicke zeigten wir Zwerge auch im Bau. So errichtete mein Volk Menegroth, die Tausend Grotten, für König Thingol, ein hoher König der Sindar von einst.

Im ersten Zeitalter der Sonne kämpften wir gemeinsam mit den Elben im Juwelenkrieg gegen den Schrecken des Bösen, besonders der König von Belegost, König Azaghal ging aus der Schlacht ruhmreich hervor.

Nur die Zwerge selbst waren in der Lage dem Feuer der Drachen in der Schlacht der Ungezählten Tränen siegreich zu sein, denn ihre Helme waren mit mächtigen Stahlmasken beschlagen, die ihre Gesichter vor der Hitze schützten. Zudem waren die Schmiede die Hitze des Feuers gewöhnt.
Leider gibt es auch bei meinem Volk Dinge zu berichten, die niemals hätte passieren dürfen. Man erzählt sich, dass die Zwerge von Nogrod die Silmaril begehrten und dass daher König Thingol sein Leben lassen musste und Menegroth dem Erdboden entschwand als diese herrliche Festung in Schutt und Asche gelegt wurde.

Die Geschichten über die Zwerge seit dem Ersten Zeitalter, sind die Geschichten aus Durins Geschlecht; es sind die Geschichten aus Khasad-dum, denn als im Krieg des Zorns Beleriand unterging, ging auch Nogrod und Belegost verloren. Die Zwerge dieser Reiche zogen in das Nebelgebirge und Khazad-dum wurde noch mächtiger. Ebenso verließen viele Noldor Lindon und erreichten Eregion, unweit zu des Westtores von Khazad-dum. Der Handel blühte wieder auf, denn Mithril wurde dort gefunden, abgebaut und verarbeitet.
Eregion wurde zu der größten Elbenschmiede auf Mittelerde. Hier wurden auch die Ringe der Macht gefertigt. Sieben der Ringe erhielten die Zwergenkönige, doch sie nahmen nicht am Krieg, der um die Ringe tobte. Khazad-dum wurde verriegelt und bekam den Namen Moria. Durins Volk verschanzte sich bis ins Dritte Zeitalter der Sonne.

Die Gier der Zwerge zur Zeit Durins VI nach Gemmen und vor allem Mithril war ungebrochen und die Zwerge in Khazad-dum gruben zu tief in den Berg und setzten Grauen frei, die Mittelerde noch nicht erlebt hatte. Ein solches Monstrum war ein Balrog und tödlich war sein Erwachen für die Zwerge. Er erschlug den König und seinen Sohn Nain und die Zwerge aus dem mächtigsten Reich flohen aus ihrer Heimat.
Das Volk von Durin war heimatlos, doch Nains Sohn Thrain schuf das Königreich unter dem Einsamen Berg Erebor. Noch einmal erlangten die Zwerge durch Erz und Edelsteinen Ruhm und Wohlstand.

Thorin Sohn des Thrains verließ mit einem Teil des Glans das Reich seines Vaters und zog in die Grauen Gebirge. Ein Bruchteil der Zwerge, die einst aus Moria kamen, erwartete sie dort und sie nahmen Thorin als ihren König. Es folgten die Könige Groin, Oin, Nain II und das Reich erlag großen Ruhm durch ihr Zwergengold. Doch zog das auch unheilvolle Wesen an. Kaltdrachen töteten unzählige Zwerge und schließlich vertrieben sie das Volk der Zwerge aus dem Grauen Gebirge.

Aber auch das brach den Willen der Khazâd nicht. Wieder wurden Königreiche errichtet. Eines entstand unter Thror, der Erbe Dains I, unter dem Berg Erebor und ein weiteres zog Gror, der Bruder Thror, in die Eisenhügel auf. Auf ein Neues entstand geschäftiger Handel zwischen den Elben aus dem Düsterwald, den Menschen aus Thal und Esgaroth und auch ein weiteres Mal gingen die Reiche unter. Es geschah im Jahre 2770 als der mächtigste Drache des Dritten Zeitalters, Smaug, sich erhob und die Heimat meiner Eltern, die Gegend um Thal, in Schutt und Asche legte und die Zwerge vertrieb.

Der Einsame Berg gehörte 200 Jahre dem Drachen Smaug und die Zwerge waren ein weiteres mal heimatlos. Auch meine Eltern irrten lange umher bis einige sich in die Eisernen Hügel zurückzogen. Wieder andere, wie meine Eltern, folgten König Thror, dann Thrain II und schließlich seinem Enkel Thorin ohne ein bestimmtes Ziel. Die Reise des König Thror blieb kurz. Er wurde von den Orks aus Moria, den Azogs, grausam erschlagen und das blieb nicht ihre einzige Schandtat: oh nein, böse war ihr Werk. Sie schickten seinen abgetrennten Kopf seinen Gefolgsleuten.

Hier zeigt sich aber nun endlich zu was Zwerge in der Lage sind: alle Clans vereinten sich und sieben lange Jahre grauten sich die Orks in einem blutigem Kampf. Allerorten jagten die Zwerge die Orks bis sie im Jahre 2799 vor dem Osttor von Moria standen. An diesem Ort wurde die Schlacht von Azanulbizar bei der alle Orks des Nordens vernichtet wurden. Doch teuer erkauft bleib der Sieg. Blutig sollte diese Schlacht in die Geschichte eingehen und nicht wenig Blut floss auf Seiten meines Volkes und groß sollte die Trauer um die Toten sein.

Dain Eisenfuß, Enkel von Gror, befehligte die Eisenhügel. Thrain II hingegen zog mit seinem Sohn Thorin in den Westen, in die Blauen Berge. Die Reiche blieben bescheiden und Thains Herrschaft war nicht von großer Dauer. Saurons Diener nahmen ihn gefangen und in Dol Guldur fand er durch Folter den Tod. Thrain war der letzte Träger, der einen Ring der Macht trug und der nun wieder im Besitz des Feindes war.

Thorin, rechtmäßiger König des Zwergenreiches des Einsamen Berges, fasste zusammen mit Gandalf den Entschluss sein Reich aus den Krallen des Drachen zu befreien. In dieses Gerippe spann Gadalf den Hobbit Bilbo Beutlin, ein nach Gandalf vermeintlicher Meisterdieb. Diese Geschichte kann man nun im Buch “The Hobbit” nachlesen.

Wie auch immer, 12 Zwerge, namentlich erwähnt: waren Fili, Kili, Dori, Ori, Nori, Oin, Gloin, Balin, Dwalin, Bifur, Bofur und Bombur begleitet von Bilbo Beutlin machten sich auf. Thorin blieb siegreich, doch teuer erkauft bleib der Sieg, denn er kostete ihn das Leben, doch starb er als König seines Reiches.
Nun kam die Zeit, bei der 5 Heere, darunter Elben, Menschen, Adler und natürlich Zwerge eine gewaltige Schlacht gegen Orks, Fledermäusen und Wölfe errangen.

Doch Durins Geschlecht starb nicht mit, denn auch Dain Eisenfuß kam mit einem Heer aus 500 Zwergen aus seinem Reich, das Reich der Eisenhügel und er sollte der Ur-Enkel Dains I und somit Thorins Erbe sein.
Er erwies sich als gerechter Herrscher über sein Volk bis er im Ringkrieg vor den Toren des Reiches unter dem Berg beim Brand vom Thal fiel. Das Reich blieb jedoch erhalten und Saurons Diener konnten es sich nicht unterwerfen. Neuer König wurde Thorin III und dieser führte das Volk der Zwerge bis weit ins 4. Zeitalter.

Doch entstand Anfang des 4. Zeitalters noch eine weiteres Zwergenreich. Gimli, Gloins Sohn, Erbe des Zwergen Borins, Bruder Dain I und einer der Gefährten ließ sich in den “Glitzernden Höhlen” von Helms Klamm nieder. Fortan wurde er als Herr von Aglarond, und Gimli der Elbenfreund bezeichnet.
Er gebot über 100 Jahre. Erst nach dem Tod Elessars gab er die Herrschaft ab und zog mit seinem Freund Legolas, nunmehr Elbenkönig von Ithilien, mit einem Elbenschiff über das Meer in die Unsterblichen Landen.

So endet die Niederschrift über das Volk der Zwerge. Viel Blut wurde vergossen, doch Stark an Kraft und Widerstand sollten die Zwerge sein und doch sterblich und die Zeit wird unser in Vergessenheit bringen, denn schwindet die Zahl des Volkes unter den Bergen.