Könige der Dúnedain

Königreiche in den Fängen des Hexenkönigs

Der Nordenreich wurde durch den Hexenkönig zerstört, die Königslinie aber überlebte.
Das Südreich blieb trotz des Kampfs gegen den Hexenkönig erhalten, aber die Königslinie erlosch.

Geschichte der Reiche

Elendil gründete im zweiten Zeitalter nach dem Untergang Númenors das Nordreich Arnor. Das Südreich von Gondorlegte der hohe König in die Hände seiner Söhne Isildur und Anárion blieb aber der König aller Dúnedain.

Ende des zweiten Zeitalters, im Krieg des letzten Bündnisses gegen Sauron wurden Anárion und Elendil erschlagen.Isildur kehrte nach dem Sieg nach Gondor zurück und verkündigte seine alleinige Herrschaft.

Sein Neffe Meneldil, der Sohn Anárions, erlangte zwei Jahre nach dem Beginn des dritten Zeitalters die Herrschaft überGondor. Isildur selbst ritt mit seinen drei Söhnen nach Norden um den Schatten Mordors zu entfliehen. Zudem wartete seine Gattin mit dem jüngsten Sohn im Norden auf ihn und die restlichen drei Nachkommen.

Jedoch erreichte er sein Ziel nicht. Auf den Schwertelfeldern wurden sie von Orks überfallen. Alle vier gaben ihr Leben. Acht Jahre später, als er aus dem Kindesalter herausgewachsen war, wurde der jüngste Sohn Valandil König von Arnor. Seit der Zeit gab es keinen Hohen König aller Dúnedain mehr.

Die getrennten Reiche wurden daher von verschiedenen Königslienien beherrscht. Isildurs Linie regierte Arnor im Norden. Gondor blieb die Linie Anárions im Süden.

Im Laufe des dritten Zeitalters entwickelten sich die Reiche getrennt von einander. Das ohnehin dünn besiedelte Arnorverlor durch die Kriege gegen Sauron viele Männer. Durch Erbstreitigkeiten nach Earendurs Tod, der 7. NachkommenValandils, zerfiel das Königreich Arnor in drei Teilreiche: Arthedain, Cardolan und Rhudaur.

Isildurs Linie blieb nur in Arthedain erhalten, wodurch sich der Anspruch der dortigen Könige auf ganz Arnor begründet. Allen Stammesfürsten der Waldläufer des Nordens blieb das ‘Ar-‘ erhalten bis hin zu Aragorn, Arathorns Sohn.

Der Anspruch blieb jedoch aus. Die Angriffe durch den Hexenkönig von Angmar ließen es einfach nicht zu. Außerdem litt Arthedain durch die Große Pest im Jahre 1636.

Gondor hingegen blühte nach erfolgreichen Kriegen gegen Ostlinge und Südländer auf. Die Macht schien ein Abkömmling Númenors gleich und fand im 12. Jahrhundert den Höhepunkt. Dannach folgte der schleichende Untergang. Bürgerkriege, die Große Pest und Angriffe der wachsenden Feinde nahmen den einzten Glanz, aber die Vorherrschaft vor dem Norden blieb erhalten.

Lange Zeit herrscht Stille um die gemeinsamen Taten der Reiche. Erst die Könige Araphants von Arthedain und Ondohers von Gondor nahmen Kontakte auf. Die Heirat Ondohers Tochter Fíriel und Araphants Sohn Arevedui im Jahre 1940 bündete wieder.

Vier Jahren später fiel Ondoher und dessen beiden Söhne im Kampf gegen die Wagenfahrer. Prinz Arvedui erhob Anspruch auf Gondors Krone. Einmal über seine Frau, die Tochter des verstorbenen Königs und einmal über Isildurs Linie. Gondors Rat wies, hauptsächlich geführt von TruchsessPelendur, den Abspruch von sich.

Erst Heerführer Earnil erhielt die Krone nach der Rettung Gondors vor den Wagenfahrer und der Vernichtung dieser. Anders als Arvedui stammte er aus Gondors Könighaus. Die Entscheidung wurde von Prinz Arvedui anerkannt, auch weil ihm die Mittel fehlten seinen Anspruch wahr zu machen und er Gondors Bündis brauchte im Kampf gegen Angmar. Arvedui hingegen bekam jegliche Hilfe Gondors zugesichert.

Dreißig Jahre später wurde dieses Versprechen eingelöst. Arvedui war inzwischen König von Arthedain und konnte allein gegen den Hexenkönig nicht bestehen. Eine große Flotte unter der Führung Earnils Sohn Earnur erreichte  1975 die Anfurten von Lindon, Círdans Elbenreich, zu spät umArethain zu retten. König Arvedui war tot, aber viele Überlebende aus seinem Haus und Dúnedain erhielten bei Círdan Obdach.

Die Hauptstadt Fornost war zum Sitz des Hexenkönigs geworden. Ein Heer aus Círdans Elben, Gondorern und den verbliebenen Dúnedain des Nordens zog in den Krieg um das Land aus Angmars Geisel zu befreien. Angmars Streitkräfte lagen vernichtend dar und der Hexenkönig floh nachMordor um die restlichen acht Ringgeister um sich zu scharen.

Ganze 25 Jahre später kamen die Schergen über den Pass von Cirith Ungol herüber um Minas Ithil zu belagern. Nach weiteren zwei Jahren eroberten sie die Stadt und machten aus ihr die Feste der schwarzen Magie, Minas Morgul.

Sieben Jahre vergehen dann erneuert der Hexenkönig seine Herausforderung. Diesmal kann der unverheiratete und kinderlose König nicht umgestimmt werden. Niemals wieder kehrt er zurück. Ohne Anwärter auf die Krone wird Mardil unter dem Eid “Stab und Herrschaft zu führen im Namen des Königs, bis er zurückkehrt” (HdR, Anh. A) erster herrschende Truchsess. Bald werden die Worte zur Förmlichkeit, dennoch bleibt der Glaube an den zurückkehrenden König in Gondor erhalten. Die Gerüchte es gäbe im Norden noch Dúnedain der Königslinie halten sich. Sie entsprangen ja auch der Wahrheit. Die verbliebenen Dúnedain des Nordens lebten unter Aranarth, Arveduis ältester Sohn  als wanderndes Volk von Waldläufern. Über tausend Jahre wurde Ilsildurs Linie ununterbrochen bis zum 15. Stammesführer Aragorn II weitergegeben.

Anspruch Aragorns auf die Krone

“In der Mitte des freien Platzes begegneten sich Faramir und Aragorn, und Faramir kniete nieder und sagte: “Der letzte Statthalter von Gondorbittet um Erlaubnis, sein Amt abzugeben”. Und er reichte Aragorn seinen weißen Stab. Aragorn nahm den Stab und gab ihn Faramir zurück, mit den Worten: “Dieses Amt ist nicht erloschen, und es soll dein und deiner Erben sein, solange mein Haus währt. Walte nun deines Amtes!”

Da stand Faramir auf und spraach mit klarer Stimme: “Menschen von Gondor, höret nun den Statthalter des Reiches! Sehet, endlich ist einergekommenm der wueder Anspruch auf die Königswürde erhebt. Hier steht Aragorn, Arathorns Sohn, Oberhaupt der Dúnedain von Arnor,HEerführer des Westens, Träger des Nordsterns und des neu geschmiedeten Schwerts, siegreich in der Schlacht und mit heilenden Händen, der Elbenstein, Elessar aus dem Hause Valandils, dessen Vater Isildur war, der Sohn Elendils von Númenor. Soll er König sein und in die Stadt eintreten und dort wohnen?”

Und das ganze Heer und alles Volk riefen einstimmig: JA!”

(HdR, Der Statthalter und der König)

Aragorn wird zum König gekrönt, aber zu Recht? Truchsess Denethor sagte in der Stunde seines Todes zu Gandalf:

“So! Mit der linken Hand wolltest du mich für eine kleine Weile als Schild gegen Mordor benutzen, und mit der rechten diesen Waldläufer aus dem Norden heranbringen, auf dass er mich verdränge. Aber das sage ich dir, Gandalf Mithrandir, ich will nicht dein Werkzeug sein! Ich binTruchsess aus dem Hause Anárions. Ich will mich nicht erniedrigen und der schwachsinnige Kämmerer eines Empörkömmlings sein. Selbst wenn mir sein Anspruch bewiesen würde, so stammt er dennoch nur aus Isildurs Geschlecht. Ich will mich nicht einem solchen beugen, dem letzten aus einem zerlumpten HAuse, seit langem der Herrschaft und Würde beraubt.”

(HdR, Denethors Scheiterhaufen)

Denethor war Truchsess des Hauses Anárions. War ‘nur’ Isildurs Erbe weniger wert? Wer also durfte König von Gondor werden? Nur ein Nachkommen Elendils? Ein Truchsess selbst? Letzteres schließt Denethor völlig aus. Boromir prangert in jungen Jahren an, dass sein Vater kein König ist. Dieser antwortet:

Wie viele hundert Jahre braucht es, bis ein Truchsess König wird, wenn der König nicht zurückkehrt?

(HdR, …)

Arvedui wurde die Krone nicht übertragen, obwohl er ein Prinz war und mit der Tochter des gefallenen Königs Ondoher verheiratet war.  Der Rat von Gondor schrieb auf das Anspruchsschreiben:

“Die Krone und die Königswürde von Gondor gehört einzig und allein den Erben von Meneldil, Anárions Sohn, dem Isildur sein Reich abtrag. InGondor gelten als Erben nur die Söhne; und wir haben nicht gehört, dass das Gesetz in Arnor anders ist.”

(HdR, Anhang A)

Arvedui schreib darauf:

“Elendil hatte zwei Söhne, von denen Isildur der ältere und der Erbe seines Vaters war. Wir haben gehört, dass Elendils Name bis zum heutigen Tage an der Spitze der Linie der Könige von Gondor steht, da er als der Hohe König aller Lande der Dúnedain angesehen wurde. Noch zu Elendils Lebzeiten wurde die gemeinsame Herrschaft im Süden seinen Söhnen übertragen; aber als Elendil fiel, ging Isildur fort, um das hohe Königsamt seines Vaters zu übernehmen, und übertrug die Herrschaft im Süden in gleicher Weise dem Sohn seines Bruders. Er trat die Königswürde in Gondor nicht ab, noch wollte erm dass Elendils Reich auf immerdar geteilt sei. Überdies ging einst in Númenor das Szepter auf das älteste Kind des Königs über, sei es Mann oder Frau. Es ist richtig, dass das Gesetz in den Landen der Verbannung, die immer in Kriege verwickelt waren, nicht befolgt wurde; doch so war das Gesetz unseres Volkes, auf das wir uns jetzt beziehen, da wir sehen, dass OndohersSöhne kinderlos starben.”

(HdR, Anhang A)

Keine weitere Antwort erhielt man vom Rat. Prinz Arvedui hatte das Recht zwar auf seiner Seite, aber die Akzeptanz, Erfolg und die tatsächliche Macht nicht. Der Prinz des kleinen Reiches konnte daher wenig ausrichten. Earnil hingegen war mit dem verstorbenen König näher verwandt und er hatte Volk und Heer hinter sich. Daher scheint auch einfach erklärlich zu sein, dass keiner der Stammesführer nach Prinz und später König Arveduises versuchte Gondors Krone zu fordern. Dennoch der Anspruch blieb über all die zweitausend Jahre erhalten.

Aragorn hatte sich im Ringkrieg durch die Siege in Pelargir, auf dem Pelennor und schließlich beim schwarzen Tor ebenso wie als Heiler Ansehen und Rückhalt erkämpft. So denn, Aragorn hatte von Abstammung und Leistung die Königswürde!